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Русский Мисопогон. Петр I, брадобритие и десять миллионов «московитов» - Евгений Владимирович Акельев

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горожан можно было услышать, без всякого страха перед этими боярами: (F. 105 v.) хотя они и желают и готовы теперь решительно взяться за оружие против бунтующих и пожертвовать последней каплей своей крови ради сохранения царского города и резиденции, а также для защиты своих жен и детей, имущества и родичей; но они не знают, ради кого или почему они должны будут подвергать свою жизнь опасности, если в будущем возникнет новое восстание, а царское величество не удостоит государство своим присутствием. Ведь и присяга, и клятва горожан приносится не боярам, а царю. Что же до стрельцов, остававшихся в Москве, то их уже отправили в дальние места и города и выслали [партиями] по 5, 10 и более человек.

Тем, что боярин Шереметев получил аудиенцию у Его Святейшества Папы, он вызвал у своей жены непрерывный плач, а со стороны своей семьи и всего русского народа навлек на себя всеобщее проклятие. Патриарх также из почтения к [важным] персонам [его рода] до сих пор воздерживался от угрозы публичного отлучения.

HHStA. Russland I. Karton 18. Fol. 104–105 v. Помета на F. 105 v.: 27 Juni 1698.

Приложение № 7

1698 г. сентября 2 (12). – Донесение Гвариента Леопольду I

(подготовка текста и перевод П. И. Прудовского)

(F. 184) Allerdurchleuchtigst, großmächtigst undt unüberwindlichster Römischer Käyßer, auch zu Hungarn und Böheimb König etc.

Allergnädigster Käyser, König undt Herr Herr.

Euer Kays[erliche] undt König[liche] May[estät] werden ungezweiffelt bereits schon allergnädigst vernommen haben, waßmasßen die Czar[ische] May[estät] den 4ten instehenden Monats mit Le Fort, und dem Chur-Sächs[sischen] G[ene]ral Commissario Carlewiz nebst wenig Bedienten gegen 6 Uhr abents alhier glüklich angelanget. Man hat aber mit Verwunderung ansehen müsßen, daß der Czar wider alles besseres Vermuethen nach so langer Abwesßenheit annoch von der alten unerloschner Passion regiert, und gleich bey dero Ankunfft einen gantz gemeinen lutherischen Menschen der Monsischen Tochter (dero Vatter ein Weinhandler gewesßen) als seiner, und des Le Forts offentlicher Puhlerin die erste Visite abgelegt. Der übrige Abend wurde in dem Le Fortischen Haus, die Nacht aber zu Bebraschensko (F. 184 v.) in einer vor Ihro Czar[ische]n May[estät] unter dero Leib Regiment von Holtz erbauten Quartier zugebracht. Den darauf erfolgten Freytag haben sye nicht allein denen dahingekommenen Bojaren, sondern von allerhand Conditionen, adelich und unadelich, ja auch denen Verächtligsten, sine ullo majestatis aut personarum respectu die Freyheit gelasßen, und gleich denen Ministris in einem Zimmer audienz ertheilet. Bey solcher unterthänigster Bewillkommung und Aggratulation haben Seine Czar[ische] May[estät] villen Bojaren, auch andern Geist- und Weltlichen die lange Barthe mit aigner Handt gestützet (welche sye jedoch, ihren althergebrachten Sitten nach, nicht allein vor die gröste Zierde jederzeit gehalten, sondern auch durch derer Abschneiden secundum sententiam des Patriarchens immediate die excommunication incurriret), den Patriarchen aber wegen der geistlichen Würde, den Tichon Michitowiz in consideratione der gehabten Vormundschafftlicher Sorgfalt über seine Mayestät, und den Fürsten Tzerkasky des hochen Alters, und bey jederman grösßern Ansehens halber verschonet, ausßer welchen dreyen sollen alle undt jede diser schimpficher Tonsurae stündt- (F. 185) lich unterworffen seyn; wie dan bereits der Anfang an dem Veldherrn ScheinKness Romadanowsky und mehr andern offentlichen gemacht worden.

Verwichenen Sambstag den 6. dises haben S[iene] Czar[ische] May[estät] frühe Morgen dero Leib Regiment in hocher Person selbsten exerciret, und nachgehents das Mittagmahl nebst etlichen vornembsten Bojaren bey Le Fort eingenohmen, welches mit übermäsßig Trinken und continuirlichen Lößung der Stuck bis in die Mitte der Nacht sich verlängert. Es scheinet, daß nach der Czar[ischen] Widerkunfft das Moscowitische Guberno in vorigen Verwürrung verbleiben und schwerlich zu einiger Verbesßerung pro fructu der vollbrachter Raysße kommen werde, weilen man bishero anders nicht alß nova vestigia veteris consuetudinis erkennen und künfftighin wohl auch zugewarthen hat. Wie seiner Czar[ischen] May[estät] die durchpassirte Höffe gefallen, undt gegen dieselbe incliniret seyn, ist auß dero bißhero geführten Discursen nicht sonderliches abzunehmen gewesßen. Der Venetianische Pottschafter in Wien ist allein gerühmet worden, das sye alldorten in delicaten Speisßen und solchen Getranken, andern Unterhaltungen, insonderheit auf der Kays[erlichen] (F. 185 v.) Rayttschuell ein sonderes contento gefunden.

Der König in Pohlen aber wäre nach seinen Humor, mit dem sye 4 Tag und Nacht ohne Unterlasß in Trinkhen zugebracht und in solche bruderliche Vertraulichkeith kommen, daß beede einen Kleidertausch getroffen, auch der Czar mit des König in Pohlen Rokch, Hueth und schlechten Degen in Moscau ankommen, welchen er noch bis heütig Tag an der Seithen führt. Es wolten auch die Czar[ische] May[estät] die grosß tragende Affection gegen den König in Pohlen seinen umbstehenden Bojaren und Ministrn (deren sehr vill waren) mit dergleichen Formalien offentlich zu erkennen geben: Der König in Pohlen ist mir lieber, alß alle ihr umbstehende, solang ich lebe, werde mit ihme in guther Verständtnuß und Bruderschafft bleiben, nicht darumben, weilen er König in Pohlen, sondern in Consideration seiner angenehmer Person. Ich bin auch von einem bey dem Czar sehr beliebten undt vertrauten in höchster Gehaimb benachrichtiget worden, ob solten höchsternennte Czar[ische] May[estät] vorgestern gegen Mitte der Nacht dero Princen in dem Schlosß Krembelin be- (F. 186) suchet und nach gegebenen dreymahligen Kusß undt andern Bezeugung der vätterlichen Liebe widerumb verlasßen. Volgenden Abendt seine Frau Muetter (die Czarisßin) zu Bewillkommung nach Bebraschensko dannoch in einer frembden und dem hießigem Postmeister zugehörigen Wohnung zu sich admittiret undt mit heimlichen Unterredungen 4 gantze Stundt zugebracht haben.

Wie verlauthen will, und zwar der Czar selber gegen etlichen geheimben Bojaren gesagt, das der König von Pohlen seinen gethanen Versprechen nach diese anruckende Winterszeit unfehlbarlich nacher Moscau kommen solte.

Indessen ist das (gestrigen Tags) eingefallene Rusßische neüe Jahr zwar dem Gebrauch nach feyerlich, jedoch nicht mit denen sonst gewöhnlichen, und sehenswürdigen Solennitäten begangen worden, masßen die Czar[ische] May[estät] an dergleichen alt hergebrachten Moscovit[ischen] Kirchen Observanzen kein sonders Vergnügen zeigen, und demnach auch fast alle geistliche ehe bevorgehaltene Ceremonien von Tag zu Tag mehr abnehmen und ruckstellig bleiben. Anstatt dieser sonst ueblichen Andacht hat der Veld- (F. 186 v.) herr ein kostbares Festin angestelt, alwo der Czar nebst villen Bojaren mit grosßen Gesundheiten unter Lößung der Stück (wie verwichenen Sambstag bey Le Fort) den Eingang dises neüen Jahrs bis an die Mitte Nacht vergnüglich celebriret.

Der Patriarch hat den 9ten hujus ein Audienz von 2 Stunden lang gehabt, in welcher er seine Entschuldigung wegen nicht vollbrachter Execution, die Czariste in das Closter zu stosßen, vorgewendet und auf etliche Bojaren und Geistliche die Schuld der verachten Czarischen Befelchen gelegt, welchen mit vorgebrachten villen Ursachen nicht einwilligen wollen. Ueber dießes die Czar[ische] May[estät] sich dergestalt ereyfert, das sye alßbald 3 Rusßische Poppen auf kleinen moscowit[ischen] Karrn unverziehlichen nach Bebraschensko zu führen anbefohlen undt bis zu weiterer Verordnung Seinem alldortigen Leib Regiment ad Custodiam übergeben, welches anbey den Patriarchen die

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