📚 Hub Books: Онлайн-чтение книгРазная литератураДневник переводчика Посольского приказа Кристофа Боуша (1654-1664). Перевод, комментарии, немецкий оригинал - Олег Владимирович Русаковский

Дневник переводчика Посольского приказа Кристофа Боуша (1654-1664). Перевод, комментарии, немецкий оригинал - Олег Владимирович Русаковский

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in abgelegenen Örtern theils der russischen Commissarien Respons erwahrten, theils aber zu Ihro Königlichen Maytt. in dieser Sache, so zu Ihr[er] Königlichen Maytt. und der gantzen Republique grösten Despecte von russischer Seite verschleppet worden, ferner Ordre zu erhalten, sich begeben wolten.

Den 18. Febr. sind die Herren zu der pol. Commission deputirte Commissarien, auch vier Cantzleybedienten nach gehaltener Bethstunde in der Hauptkirche S. Marien Verkündigung bey Ihr Cz. Maytt. Hand gewesen und haben ihren Abschied bekommen.

Selbigen Tag sind auch die schwedischen Herren Ambassadeurs, der Reichsrath Herr Bent Horn, der Landrath H. Johan Hasfer, der Assistentzrath H. Andreas Walwink in der Moscau mit der schwedischen königlichen Ratification über den neulich zu Cardies geschlossenen ewigen Frieden angelanget und prächtig empfangen worden. Derer Suite bestund in 150 Personen wohlstaffirte Leute.

(104r) Den 19. Febr. sind die russische Commissarien von Moscou nach Smolensko abgereiset.

Den 24. Febr. sind die schwedischen Herren Ambassadeurs bey Ihr Cz. Maytt. in den quadrirten Saal gegen der Hauptkirche über zur Audience gefordert. Aber sie kamen, mit Pauken, Trompetten und bewehrten Trabanten, auch ihrer gar prächtigen Suite begleitet, bis an den Gang der Kirchen mit den vergüldeten Thürmen. Nach der Abgebung der Ratification überreichten sie noch einen Vollmachtsbrieff und hielten umb eine Conferentz an mit Ihro Cz. Maytt. Bojaren und Räthen.

Den 26. Febr. ist der General Gonsewskij bey den kayserlichen Herren Legaten gewesen wegen Unterredung von etzlichen Privatsachen.

Den 28. Febr. sind die schwedischen Ambassadeurs mit dem nechsten Bojaren und Statthalter zu Kasan Knes Alexei Nikititz Trubetzkoy, dem Bojaren und Statthalter zu Susdall Kn. Juria Alexiewitz Dolgorukow, dem Okolnitzey, Generalzeugmeister und Statthalter zu Rzow Bogdan Matthwewitz Chytrowo, dem Cantzler Larion Dmitriewitz Lopuchin in Conferentz gewesen und haben Ihro Königliche Maytt. in Schweden Interposition zwischen Rußland und Polen offeriret.

Den 3. Martii ist der gefangene General Gonsewskij nebst etzlichen Obristen und Officirs bey Ihro Cz. Maytt. Hand gewesen.

Den 4. Martii haben die schwedischen Ambassadeurs abermahls eine Conferentz gehalten, und ward (104v) vor diesmahl nicht acceptiret, weilen sich der König und die Republique in Polen resolviret hatten, ohne einigen Mediatoren vom Frieden zu tractiren.

Den 5. Martii sind die Herren kayserliche Abgesandte zur Conferentz gefordert, umb zu vernehmen, was ihre eigentliche Resolution sey, ob sie nach Hause zu reysen oder ferner zu warten gesonnen.

Den 6. Martii haben Ihro Czar. Maytt. in Moscau in Praesentz der schwedischen Herren Ambassaduers die zu Cardis neulich auffgerichtete Friedenspacta confirmiret und mit ihrem Eyde auf dem heiligen Evangelio bekräfftiget und beschworen, auch selbige Confirmation schrifftlich verfasset, mit beyhangendem Reichssiegel besiegelt, dem schwedischen Ambassadeur überreichet.

Den 9. Martii sind die pol. Gefangene, der General Gonsewskij und andere, von Mosco nach Smolensko abgeführet.

Dito des Abends in der andern Stunde der Nacht musten die Herren schwedische Abgesandte zur Conferentz erscheinen, aber es gab diese nächtliche Conferentz einen grossen Streit wegen etzlicher Puncten, die in dem aufgerichteten Instrumento Pacis nicht gleich in der russischen und schwedischen Sprache übereinstimmten, nehmlich das freye Commercium und die Erlassung der Gefangenen betreffend.

Den 13. Martii ward der Tolk Philat Adler in der Eil wegen Correction der streitigen Puncten mit einem Brieffe zu den Moscowitischen Großgesandten nach Schweden abgefertiget.

Den 15. Martii wurden denen schwedischen Abgesandten die Geschenke von Ihr Cz. Maytt. abgegeben, waren (105r) auch abermahl des Abends zur Conferentz, musten aber nach langem Controvertiren, weilen die Russen die schwedischen Gefangene, welche ihre Religion angenommen hatten, gnüge dem russischen Original nicht wiedergeben, die Schweden aber laut dem schwedischen Original alle ihre Gefangene zurük haben wolten, unverichter Sachen von ein ander schieden.

Den 27. Martii ist der General Gonsewskij auf Ihro Cz. Maytt. Befehl von Smolensko nach seinem Vaterlande den Dnieper Strom hinab nach Orscha abgelassen worden und seine schrifftliche Parolle hinterlassen, vor sich 5 russische Generals zu stellen, so theilß bey der Сron-, theils bey der littauischen Armee gefangen sassen, nehmlich den Okolnitzy und Woywoden Knes Osip Iwanowitz Scherbaty, den Stolnik Kn. Siemion Lukitz Scherbaty, den Stolnik Kn. Grigorey Afonasiewitz Koslowskij, den Stolnik Kn. Piotr Ivanowitz Chowanskij, den Stolnik Iwan Paulowitz Akinfiew.

Den 4. May ist der Generalmajor Dromonth Bychow zu proviantiren und mit frischer Garnison zu versehen mit 500 Mann zu Pferde und zu Fuß von Smolensk abmarchiret.

Den 10. May ist der aus Moscau von den russischen Commissariis zu den Polen abgefertigte Courier Ivan Kazarinow zurüke nach Smolensk mit einem Brieff nur von dreyen pol. Commissariis angelanget, nehmlich von Herren Chlebowitz, Herren Marechal Zawischa und dem General Gonsewskij, welche den russischen Commissariis wißen laßen, (105v) daß ihre Herren Collegen fernere Ordre zu halten zu Ihro Königlichen Maytt. verreiset und itzo bey dem Reichstage zu Warschau auffwahrteten, so bald aber etwas Gewisses von selbigen einkommen werde, wolten sie es den russischen Commissariis kund thun. Unterdessen möchten sie unverdrossen auf ferneren Bescheid wahrten, weilen dieser Verzug einig und allein von ihrer Nachlässigket herrührte.

Den 12. May ist von den pol. Commissariis ein Courier, Rosdowskij, angelanget, mit vorigem Bericht demnach erholend, daß die russische Commiss. auf ferneren Bescheid vom Reichstage (welchen sie, sobald er einkommen möchte, zu publiciren nicht versäumen wolten) warten solten.

Den 14. May ist der Podiatzey Piotr Dolgowa vom Zumskij und der confoederirten Armee mit einem Brieff an den Dolgorukow und Rtischtzow angelanget, berichtend, daß von pol. Seite zur Auswechselung der Gefangenen allbereits Commissarien deputiret wären, welche sich ungesäumet auf der Gräntze mit den russischen Gefangenen einstellen würden.

Den 28. May ist in Moscau die Princessin und czar. Fräulein Theodosia Alexiewna gebohren.

Den 1. Juni ist der Generalmajor Dromonth mit seiner Partey, die nach Bychow geweseen, zurüke kommen und hat bey 20 Fahnen, 50 Gefangene, unter welchen ein Major Frieße, 1 Cap[itan], 2 Lieut[enanten], 1 Fenrich, auch ein Regimentsstük, auch bey 400 Musqueten, auch etzliche Pauken und Trommeln mitgebracht, die er von den Polen erobert.

(106r) Den 6. Juni ist der Diak Grigorey Bogdanow, umb mit dem Hoffrath Nasczokin in Gesandschafft nach Polen, umb allda den Frieden auf eine neue Manier zu tractiren, zu verreisen, in Smolensk angelanget, soll für die occupirten Örter in Weißreüßen und der Ukrain den Polen Lieffland, welches man von den Schweden nehmen und ihnen geben will, oder baar Geld der Armee zu zahlen anbiethen.

Den 7. Juni ist der Streptzey Juria Lutochin mit der Herren Commissarien Brieff nach Moscau abgefertiget, Ordre zu holen, was ferner zu thun, weilen nicht rathsahm, daß der Hoffrath Nasczokin, ehe und bevor etwas Gewisses von den pol. Commissariis erfolgen würde, auch die vorigen Abgesandten und Courier aus Polen noch nicht zurük gekommen wären.

Den 18. Juni ist der Tolk Danilo Kononow aus Moscau mit Ihro Cz. Maytt. Befehl angelanget, daß genüge vorigem Befehl der Courier Ivan Mikitin alsobald mit Ihro Cz. Maytt. Brieff zu dem Könige in Polen wegen eines freyen Geleites den Gesandten vorgehen, der Hoffrath Nasczokin aber und Bogdanow sich noch bis weiteren Befehl in Smolensk verweilen solten.

Den 22. Juni ist der Podiatzey Iwan Mikitin wegen eines freyen Geleits der Gesandten mit Ihro Cz. Maytt. Brieffe zu Ihr Königlichen Maytt. in Polen abgefertiget. Imgleichen ein ander Podiatzey, Wasili Mikonkyn, mit der Commissarien Brieffe an den Podkomorzy Orschanskij H. Stetkiewitz wegen Abzuge der Besatzung und Aufgebung der Festung Borisow zu accordiren auch den dawesenden Commendanten fernere Ordre zu bringen, abgereiset.

(106v) Den 27. Juni ist der nach Moscau zu Ihro Cz. Maytt. abgefertigte Streptzey Lytochyn zurük nach Smolensk kommen und hat denen Herren Commissarien die Instruction zu den Tractaten mitgebracht, die eusserste Declaration lautete, denen Polen nur bis an das Waßer Beresse zu cediren und von allem abgenommenen nichts, auch keinen einigen von denen Leuten, so zu den russischen Glauben getreten und sich in Dienste begeben, abzutreten.

Den 5. Juli ist der Zyletz Ivan Bogdanow zu denen Herrn Commissarien mit einem Brieffe wegen ihres langwierigen Ausbleibens, auch an die littuasche Armee wegen Auswechselung der Gefangenen, abgefertiget.

Den 16. Juli ist von Ihro Cz. Maytt. aus der Geheimen Cantzley Befehl kommen, daß der Hoffrath H. Nasczokyn sich nacher Moscau zu Ihro Cz. Maytt. begeben solte.

Den 19. Juli ist von der Besatzung aus Borisow ein Fähnrich mit Schreiben kommen, welcher berichtet, daß der Gouverneur Kirilo Chlopow die Festung an den Podkomorzy Orschanskij Stetkiewitz auf Condition eines freyen Abzugs mit alle den seinigen übergeben habe, und nunmehr schon auf der Reyse wäre.

Den 22. Juli ist ein königliche pol. Courier,

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