📚 Hub Books: Онлайн-чтение книгРазная литератураДневник переводчика Посольского приказа Кристофа Боуша (1654-1664). Перевод, комментарии, немецкий оригинал - Олег Владимирович Русаковский

Дневник переводчика Посольского приказа Кристофа Боуша (1654-1664). Перевод, комментарии, немецкий оригинал - Олег Владимирович Русаковский

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Wilde zu den Tractaten abordnen wolten. Deßgleichen möchte auch von russischer Seite die Commissarien wohlgevollmächtiget sich einstellen.

Den 29. Maj kahm der Bojar und Stadthalter zu Sewsk, Knias Juria Alexiewitz Dolgorukow, welcher mit der Armee von 40.000 Mann unter Wilde rüken und den Effect der Commission wahrnehmen solte, zu Smolensk an.

Den 10. Juni kahm von Ihro Czar. Maytt. aus Moskow der Hoffjunker Andrey Zamaryn nach Borisow und brachte denen Commissariis die Vollmacht und Instruction, welcher Inhalt lautete, daß die russische Commissarien (55r) der pol. Commissarien biß an den 5. Augusti in der Wilde zur Commission erwahrten solten. So sie sich aber in wärender Zeit nicht einstellen würden, solten die Commissarien sich zurük nach Moskow begeben, der General Dolgorukow aber, mit Wollinskij und Sukin conjugiret, in Sameyten, das übrige des Großfürstenthumbs Litthauen unter Ihro Czar. Maytt. Gewalt zu bringen, hinein marchiren, damit der pol. Hochmuth benommen und sie sich je ehe, je lieber, wenn das gantze Großfürstenthum Litthauen occupiret wäre, mit der Cron Ihro Czar. Maytt. übergeben möchten.

Den 2. Juli ist der Patriarch von Moskow, Nikon, weilen ihm in etzlichen Sachen von Ihr Czar. Maytt. kein Gehör gegeben worden, von seinem Bischoffsampts entwichen und hatt sich, den Patriarchenstuhl verlassend, in ein einsahm Leben nach seinem neuerbaueten Kloster auff der Istra, Woskresenskij genand, begeben.

Den 6. Juli ist der Choronsy Kowinskij, Mikolay Skorulskij, von dem General Gonsewskij in Abgesandtschafft zu den russ. Commissarien in der Wilde angelanget, umb zu vernehmen, ob sie Frieden zu schliessen oder Krieg zu führen angelanget währen und wohin ihre mächtige Armee ziehlete, bekahm zur Antwort, daß die Wilde Ihr Czar. Maytt. gehörete und möchten selbige auf ihren Grund und Boden so viel Volks halten, als sie wolten.

(55v) Den 11. Juli ist der Dworanin Denis Estafiew zu dem Großgeneral Sapieha, umb selbigen, daß er sich unter Ihro Czar. Maytt. Schutz begeben möchte, zu persuadiren, mit gar schlechter Verrichtung und einer stumpffen Antwort nach Wilde kommen.

Den 19. Juli ist von dem General Gonsewskij der Choronsej Smolenskij Porcewskij in Gesandschafft an die russ. Commissarien angelanget, zu bearbeiten, daß die Commissarien wegen Fortsetzung des Friedens mit dem General Gonsewskij zusammenkommen und conferiren möchten, weilen er ebensowohl Plenipotentz hätte und ein Gewollmächtigter Commissarius wäre, als die andern, welche annoch in Warschau ihre Convents- oder Reichstages Endschafft zu verwahren.

Den 22. Juli ist aus Warschau von den pol. Commissarien ein Bothe, Johann Schimbel, in der Wilde angekommen mit Bericht, daß die pol. Commissarien sich bald einstellen und allbereit von Warschau aufzubrechen fertig wären.

Den 28. Juli kahm der von Moskow abgeschikte Courier Larion Ivanow von Warschau nach der Wilde und berichtete, daß der Reichstag wegen der Pest, so in Warschau zu grassiren angefangen, zergangen wäre.

Den 4. Augusti kahm ein pol. Lieutenant, Ignatowitz Lubinskij genand, in Gesandschafft von dem General Gonsewskij nach der Wilde, ward nicht zur Audientz gestattet wegen der Zeitung, daß die Pest in Warschau grassirte.

Den 5. Augusti hielten die Commiss. mit dem General Dolgorukow und dessen Collegis Rath, legten ihre Instruction auff, welche ausdrüklich der pol. Commiss. (56r) bis an den 9ten Augusti in der Wilde zu erwarten. Im Fall sie aber gegen selbigen Termin sich nicht einstellen würden, solten die Commissarien zurük nach Moskow, General Dolgorukow aber mit der Armee nach Sameyten marchiren. Weilen aber denen Commissariis durch viele deswegen abgeschikte Couriers aus Moskow von Ihro Czar. Maytt. kein ander Befehl einkommen, vielmehr zum Überfluß befohlen war, daß sie nach dem 5. Augusti sich mit den pol. Commiss., wenn sie auch angelangen würden, in keine Conferentz begeben solten, als musten sie bey Ihro Czar. Maytt. Information verbleiben und resolvirten, sich morgenden Tages von der Wilde auffzubrechen, ob sie schon wusten und vernommen hatten, daß die pol. Commiss. nur 5 Meilen von da arriviret waren, jedoch durfften sie nicht wieder die Instruction handeln und sich mit ihnen in Conferentz einlassen.

Den 6. Augusti brachen die russ. Commiss. mit ihrer Suite von der Wilde auff, nach Moskow zu gehen, dem General Dolgorukow von ihrer Assistentz das Regiement zu Pferde unter dem Obersten Strobell hinterlaßend. Dolgorukow aber marchirte auch noch selbigen Tag bey der Wilde aus seinem Lager und avancirte mit seiner gantzen Macht nach Kaven, von dar ferner in Sameyten hineinzugehen.

Den 19. Augusti bekahmen die russ. Commiss. unter Bobr von Ihro Czar. Maytt. aus Moskow mitten in der Nacht Befehl, daß sie wieder zurük nach der Wilde gehen und mit den pol. Commiss. laut der vorigen Instruction tractiren solten. Selbiger Courier ritte auch alsobald ferner nach Sameyten, den General Dolgorukow mit der Armee zu revociren.

(56v) Den 29. Augusti sind die Commissarien abermahl in der Wilde arriviret und den Ort sehr verwüstet angetroffen.

Den 31. Augusti sind von den pol. Commissarien der Komar, Patzina und Rakowskij in der Wilde angekommen, mit den russ. Commiss. Abrede wegen des Ortes und Termins zu nehmen und die Praeliminaria zu schliessen.

Den 2. September ist der Komar nebst seinen beyden Collegis, etzlichen unabgehandelten Puncten der Praeliminaria betreffend, wieder zu die pol. Commiss. gereiset, dero fernere Resolution wahrzunehmen.

Den 6. September sind die pol. Abgesandten wieder nach der Wilde kommen und haben die Praeliminaria gäntzlich geschlossen.

Den 7. September sind die Praeliminaria und Puncta Securitatis von russischer Seite von einem Edelmann, Ivan Afonasiew Syn Zelabowskij, und dem Schreiber Iwan Mikulin, von pol. Seiten von Jan Putczina und Rakowskij beschworen worden.

Den 9. September ist der General Volinskij, den 10. Dolgorukow, den 11. Sukin mit ihren Armeen aus Szameyten, nachdem sie bis Keydan avanciret waren, zurük nach der Wilde kommen und setzten sich in ihr voriges Lager unter Lukiskij.

Den 13. 7br[is] sind von den Pol. der Cononicus Kotowskij und Matthias Zakrewskij wegen der Quartier gelanget, aber sie wurden von den unsrigen nach vorigen Niemiesz, 2 Meilen von der Wilde, nach der schwartze Stuben gewiesen.

(57r) Den 16. September war die erste Zusammenkunfft im Gezelte auff selbigem Orte, da sie vor 2 Jahren gewesen. Die Parten aber praesentirten sich einer gegen den andern sehr verbittert, insonderheit die Polen, denen der Einfall in Samayten bey versprochenem Armistitio durch den Abgesandten Stolnik Iwan Telepnew sehr schmertzte, weswegen dann sie gar hoch über der Russen Untreüe, daß sie durch Schein einer Commission eine Armee ins Land gebracht und das Armistitium gebrochen und deswegen vorhin, von ihrer Ankunfft wissend, davon gezogen wären, mochte also diesesmahl nichts wichtiges proponiret noch vorgenommen werden.

Den 18. September, die andere Zusammenkunfft gab gleichergestelt so viel Klagen und Wiederklagen, daß nichts richtiges angefangen und die Sache recht vorzunehmen geschlossen werden konte, sondern beyde Parten malcontent voneinander schieden und ferner zusammenzukommen einer den andern wissen lassen wolten.

Den 19. September kahm vom General Gonsewskij sein Agent Samuel Wzelawskij, begehrend, daß die russ. Commissarien mit dem General absonderlich zur Conferentz zu kommen sich bequämen möchten, welches am Anfang gantz nicht acceptiret ward, maßen auch die Polen es keinesweges gestatten wolten und demnach Gonsewskij mit seinen Collegis, den andern Commissarien, zur Conferentz zu erscheinen und mit den Frieden bauen zu helffen, geantwortet ward. Endlich aber, weilen unsere (57v) Seite grosse Hoffnung, weiß nicht woher, genommen hatte, daß der General Gonsewskij etwas besonders wegen Übergebung des Großfürstenthumbs Litthauen (weswegen auch an den General Sapieha von Moskow der Dworanin Denis Estafiew abgesand gewesen war) vorbringen und sich, vielleicht weilen er absonderlich zu conferiren begehrte, sich mit dem Fürstenthumb Szameyten an Ihro Czar. Maytt. ergeben würde, ward mit seinem Agenten Wzelawskij umb die Securitet seiner Person und bey sich habender Völker gehandelt, auch beschloßen, daß der General mit 300 Pferden unter Wilde kommen und sich jenseit des Wassers Willie bey der gemäuerten Brüken zur Conferentz einstellen solte.

Den 20. September beschwuren zwischen den Russen und dem General Gonsewskij die Puncta der Sicherheit von Seiten der Russen der Dworanin Ivan Silverstow und der Schreiber Wasilij Mikanskij, von des Generals Seiten aber 2 husarische Mitgesellen, Poniatowskij und Gurskij.

Den 23. September mit den pol. Commissarien die Zusammenkunfft, welche sich gar sehr drumb beschwerten, daß die Russ. mit dem General Gonsewskij absonderlich sich in Tractaten einlaßen wolten, welches von ihrer Seiten kein gutt Geblüth setzen würde.

Den 27. September mit den pol. Commissarien die 4te

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